Filmtipp

Maria by Callas - Zwei Menschen, sagte sie, gebe es in ihr: Maria und die Callas. Die Frau, deren Schicksal es war, sich der Kunst zu opfern. Und die Sopranistin auf der Suche nach absoluter Vollkommenheit.

Verfügbar in der 3sat-Videothek bis zum 25.05.2020

Die Dokumentation besticht durch außergewöhnlich gut restauriertes und nachkoloriertes Filmmaterial. Allein ihr Auftritt der Casta Diva von Bellini, der in so hervorragender Filmqualität zu sehen ist, als sänge sie es heutzutage, entschädigt für das in manchen Passagen leider etwas zu oberflächlich geratene Porträt, welches dem verständlichen Umstand geschuldet sein mag, Überlängen der zweistündigen Dokumentation zu vermeiden. Eine Ahnung jedenfalls davon, was man als "Materialmagie" bezeichnen könnte, wie sie vom toten Notenmaterial ausgehend der Melodie die Seele einhaucht, lässt sich dadurch gewinnen.

Gegen den sogenannten Lockdown wird gerne das Argument der Freiheit ins Feld geführt. Welche dieser hiesigen Freiheiten wird denn besonders vermisst: die Freiheit zur Lohnarbeitsmühle, die Reisefreiheit am Wochenende ins Ökohotel nach Teneriffa zu fliegen, die Freiheit des unbeschwerten Konsums in den Shoppingmeilen, die Freiheit des allseitigen Anrempelns in den Kassenschlangen oder die Freiheit, den Spargel auch morgen noch für vier Euro im Béchamel zu wenden?

Immerhin, ab Montag sind in Deutschland wieder die Autohäuser geöffnet.