Rand und Band
Montag, 18. Mai 2020

LIV

Das Manifest der Arbeit, soll unterzeichnet sein von über 3.000 Wissenschaftlern wie Thomas Piketty, Rahel Jaeggi, Nancy Fraser, Lawrence Lessig, Chantal Mouffe.

Man muss fast dankbar sein für deren hilflose Widersprüchlichkeit. Jede einzelne Forderung ist so prekär rückwärts gewandt, wie Arbeit es in ihrer Mehrwertreligion nur sein kann:

"Die Sorge um die menschliche Gesundheit und die Versorgung der Schwächsten kann nicht allein von Marktkräften geregelt werden." – Nicht allein, aber dann doch in Übereinstimmung; war das nicht der Weg, der hier endet?

"Sonst laufen wir Gefahr, die Ungleichheiten so weit zu verschärfen, dass wir das Leben der am stärksten benachteiligten Gruppen aufs Spiel setzen." – So weit also nicht, nur so, wie es die "Marktkräfte" erfordern, also doch immer weiter?

Unter allen Möglichkeiten wird ausgerechnet die sozialdemokratische beworben, deren Firnis erkenntlich nicht reicht, die sozialen und ökologischen Verwerfungen des profitablen Ausverkaufs zu flicken. Keine Idee, keine Konzeption. 3.000 Wissenschaftler, 3.000 Sackgassen. Und "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen."

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