Rand und Band
Montag, 11. Mai 2020

XLIX

Kanufahrer wissen: Maßvolle Distanz schützt vor dem Kentern.

Als in Deutschland am 1. Januar 1976 die Gurtpflicht eingeführt wurde (in Österreich am 15. Juli 1976), erheischten im Vorfeld profilneurotische Hysteriker das Wort. Ähnlich wie heute wurde auch damals von Freiheitsbeschränkung gefaselt. Der Clou war, es wurde ernsthaft befürchtet, der Gurt schade der Oberweite von Frauen und zerstöre deren Brustgewebe. Heute klingen die Einwände von damals lächerlich und das Anschnallen ist längst so selbstverständlich wie das Zähneputzen. Kein halbwegs ernstzunehmender Zeitgenosse stellt die Schutzvorkehrung heute noch infrage. Und das ist gut so.

Ich habe keine Bedenken, dass sich Maske und Abstandsgebot in der Öffentlichkeit früher oder später halbwegs durchsetzen - in Zeiten der Pandemie oder auch bei Grippewellen. Ich halte es auch unabhängig von akuter Dringlichkeit für wünschenswert, wenn mir im Bus keiner in den Nacken rotzt.

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